Die Gemeinde Rondeshagen

 

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Familie Lindenheim kommt 1972 nach Rondeshagen .................
 

Ulrike Rahser (* 21.03.1946) und Joachim Lindenheim (03.07.1947) lernten das Dorf Rondeshagen im Jahr 1971 kennen, als sie sich nach einer preiswerten Möglichkeit, Reitunterricht zu erhalten im Umkreis von Groß Sarau umschauten. Sie waren damals verlobt, sie war von Beruf Buchhalterin, er studierte in Kiel aufs Lehramt.

Per Zufall lernten sie den Altenteiler Emil Woydack kennen, der auf dem Hof am Ende der Lindenallee Trakehner züchtete und als alter Reitersmann aus Hobby Reitunterricht erteilte.

 
   
Emil Woydack 1937 in seiner Heimat Ostpreussen
Emil W. Anfang der 1970er mit Frau Annemarie  
   
Ulrike Rahser und Joachim Lindenheim 1971 beim Reitunterricht bei Emil Woydack
 
 
 

Emils Unterricht war hart, er sagte "vergesst alles, was ihr bisher gelernt habt, ich bring euch jetzt mal richtig Reiten bei". Und das tat er mit eiserner Konsequenz, wehe man hatte die falsche Unnerbüx an, dan gab es blutige Stellen am Po vom ständigen Aussitzen. Hinterher saß man auf Strohballen und diskutierte weiter übers "richtige" Reiten. Nebenbei lernte man sich näher kennen und hin und wieder gabs zum Trost einen selbst gemachten Bärenfang, streng nach altem ostpreussischem Rezept von ihm selbst hergestellt.

Irgendwann nahmen die beiden das befreundete Paar Monika Greuel und Rolf Behrendt mit nach Rondeshagen, die sich die Reiterei eine halbe Stunde anschauten und dann zur Dorfbesichtigung losgingen. Sie kamen wieder und berichteten, sie hätten einen Bauern kennen gelernt, Hans Huckfeldt, der im Krummesser Weg Grundstücke verkaufen wollte: "Wir haben zwei Bauplätze !" Eine verrückte Idee, zwei Studenten und ihre Freundinnen sollten dieses Wagnis eingehen ???

Sie gingen!!! Die Finanzierung war z.T. recht abenteuerlich und Stein-auf-Stein-Bauen kam nicht in Frage. Die Lösung waren komplett ausgestatte Fertighäuser mit Küche, Bad, Heizung, Elektrik, Parkettfußböden und Tapeten. Allerdings nur das Erdgeschoss, der Rest würde später in Eigenarbeit ausgebaut werden. Selbst gebaut wurde allerdings der Keller mit Hilfe von zwei bis drei Maurern, das reduzierte die Kosten erheblich. Ausgwinkelt und beratend begleitet wurde das ganze vom Polier Rausch aus Bliestorf. Baubeginn war Anfang Juli 1972, eine Baubude wurde aus Paletten gezimmert sowie ein Plumpsklo... Joachim Lindenheim befand sich damals im Prüfungssemester und verdiente ein Jahr lang jede Nacht im Kieler Uni-Krankenhaus 70,- DM dazu, um das Grundstück von 1300 m² bezahlen zu können. Am 15. Juli 1972 wurde geheiratet und am nächsten Morgen gabs als Geschenk von Emil Woydack einen langer Ausritt mit ihm rund um die neue Heimat Rondeshagen.

Jetzt wirds mir zu bunt, statt Joachim Lindenheim werde ich ab jetzt "ich" benutzen...

 
 
 
 
Vor dem Grundstück, Krummesser Weg 8
 
 
 
 
Das Grundstück mit "Baubude"
 
 
 
 
Die Bodenplatte ist geschüttet, an der Baubude stapeln sich Tonröhren aus Groß Weeden für die Ringdrainage
 
 
 
 
fleissige Helfer : Monika Greuels Bruder & Frau
 
 
 
 
Bau des Klo-Häuschens
 
 
 
 
 
 
Verlegen der Ringdrainage, erste "Kampfspuren" an der rechten Hand sind schon zu sehen
 
 
 
 
Die Maurers bei der Arbeit. Ich stand von morgens bis abends am Betonmischer für die "Mischung" , Strom gabs von der Familie Walendi nebenan
 
 
 
 
Bau-Idyll (meine Schubkarre ist erst im Juli 2010 auf der Müllkippe gelandet)
 
 
 
 
Jetzt ahnt man schon den Keller
 
 
 
 
erste Gäste zur Begutachtung sind auch da
 
 
 
 
Die Sandhaufen vom Bodenaushub waren gewaltig, der Wasserwagen stammte von Hans Woydack
 
 
 
 
 
Rappen der Kellerwände von außen um sie anschließend zu teeren
 
 
 
 
 
 
 
 
 
geklinkert ist jetzt auch schon
 
 
 
 
fehlt noch die Kellerdecke
 
 
 
 
Die Streben für die Fertigdecke von Wischnewski, Berkenthin
 
 
    
  Die Hohlblocksteine kommen dazwischen - hunderte - und die wiegen!  
 
 
 
 
fast fertig verlegt - fehlt nur noch der flüssige Beton
 
 
 
 
fertig - im Hintergrund der "Bohrturm" für den Brunnen
 
 
 
 
Bild vom Bohrturm aus - kein Taubenweg gegenüber in Sicht
 
 
 
 
im November kommt das Haus - bis dahin Schietwetter
 
  Fertighäuser haben den Vorteil, dass bis zum Abend das Dach dicht ist, am nächsten Tag sind auch schon die Dachziegel verlegt und der gesamte Innenausbau dauert lediglich ein Woche. Am 08.11.1972 war Übergabe, da war ich noch Student...  
 
 
 
morgens um 08.00 Uhr
 
 
 
 
die Innenwände werden eingesetzt
 
 
 
 
der Vordergiebel steht schon bereit
 
 
 
 
die Deckenelemente werden aufgebracht
 
 
 
 
eine Woche später
 
 
 
 
mit Sonne siehts schon besser aus
 
 
 
 
im Mai 1973
 
 
 
 
und 37 Jahre später
 
 
 
 
Terrassenseite mit erster Bepflanzung 1973
 
 
 
 
Terrasse 2010
 
 
 
 
Blick in den "Garten" 1973
 
 
 
 
gleiche Perspektive 2010
 
 
 
 
 
 
ein büschen mehr Vegetation nach knapp 40 Jahren